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fingen an zu feuern und machten ein Gespräch unmöglich. Die Luft war voll von dem Gekreisch der
Granaten. Die Franzosen dehnten sich und gähnten und krochen in ihre Gräben. Chrisfield beobachtete
sie neidisch. Die Sterne begannen im grünen Himmel hinter den hohen, zerrissenen Bäumen
herauszukommen. Chrisfields Beine schmerzten vor Kälte. Er begann plötzlich, wahnsinnig gespannt, auf
irgend etwas, was geschehen würde, zu horchen, aber die Kolonne wartete regungslos in der wachsenden
Dunkelheit. Chrisfield kaute beständig und versuchte an nichts als an den Geschmack des Tabaks im
Munde zu denken.
Die Kolonne setzte sich wieder in Bewegung. Als sie die Höhe eines anderen Hügels erreichte, fühlte
Chrisfield einen seltsamen, süßlichen Geruch, der ihm in der Nase Schmerz verursachte. «Gas», dachte er
und legte seine Hand an die Gasmaske, die ihm um den Hals hing. Aber er wollte nicht der erste sein, der
sie umlegte. Er marschierte weiter, fluchte auf den Sergeanten und auf den Leutnant. Aber vielleicht
waren die schon davon getötet. Er sah plötzlich, wie das ganze Regiment langsam, vom Gas überwältigt,
auf der Straße zusammensank.
«Riechst du was, Andy?» flüsterte er.
«Ich rieche was von toten Pferden und Bananenöl und Speiseeis, und von toten Ratten. Aber was geht uns
das jetzt alles an», erwiderte Andrews lachend. «Das ist das dreckigste Geschäft überhaupt...»
«Er ist verrückt», murmelte Chrisfield zu sich selbst. Er sah in die Sterne hinauf, in den schwarzen
Himmel, der sich mit der marschierenden Kolonne vorwärts zu bewegen schien. Oder standen sie und die
Sterne still, während die Bäume sich von ihnen fortbewegten und mit ihren langen, dünnen Armen
winkten? Er konnte fast das Getrampel der Schritte auf der Straße
nicht hören, so laut war der Lärm der Kanonen vor und hinter ihm. Von Zeit zu Zeit platzte eine Rakete
vor ihm, und ihr rotes und grünes Licht vermengte sich für einen Augenblick mit den Sternen. Doch nur
direkt über sich konnte er die Sterne sehen. Überall sonst waren weiße und rote Leuchtkugeln, die
aufstiegen und fielen, als ob der Horizont in Feuer stände.
Wie sie die Böschung hinunter zu marschieren begannen, hörten die Bäume plötzlich auf, und sie sahen
das Tal vor sich, voll von dem Schein der Kanonen und dem weißen Licht platzender Geschosse. Es war,
als ob man in einen Ofen voll glühender Asche hineinschaue. Der Hügelabhang war voll krachender
Detonation und gelber, züngelnder Flammen. In einer Batterie in der Nähe der Straße konnten sie die
dunklen Gestalten der Artilleristen, die in phantastischen Silhouetten gegen das Bot des Himmels
abstachen, sehen. Betäubt und geblendet setzten sie ihren Marsch auf der Straße fort. Chrisfield schien es,
als ob sie jeden Augenblick in die flammende Mündung einer Kanone hineinmarschieren würden. Am
Fuße des Hügels neben einem kleinen Hain unversehrter Bäume hielten sie wieder an. Ein neuer Zug von
Motorlastwagen kroch an ihnen vorbei, ungeheure Flecken in der Dunkelheit. Da in der Nähe keine
Batterien waren, konnten sie das Rollen der Wagen über die unebene Straße von einem Granatloch in das
andere hören.
Chrisfield legte sich in einen trockenen Graben und döste, mit dem Kopf auf seinem Gepäck. Rings um
ihn herum lagerten sich andere Männer. Irgendeiner hatte seinen Kopf auf Chrisfields Bein gelegt. Der
Lärm hatte ein wenig nachgelassen. Durch seinen Halbschlaf hindurch konnte er die Männer sprechen
hören, leise, als ob sie Furcht hätten, laut zu reden; auf der Straße riefen die Führer der Motorwagen sich
schrill an. Die Wagen hörten auf zu fahren; es wurde so still, dass Chrisfield in Schlaf fiel. Irgend etwas
weckte ihn; steif vor Kälte und Schrecken. Einen Augenblick dachte er, man habe ihn allein gelassen, die
Kompanie sei schon weitermarschiert. Über ihm war ein Surren, wie von gigantischen Moskitos, das
immer stärker anschwoll. Er hörte die Stimme des Leutnants schreien. «Sergeant Higgins! Sergeant
Higgins!» Der Leutnant stand plötzlich schwarz ab vor einem Flammentuch. Chrisfield konnte seine
Mütze sehen und seinen steif abstehenden Rock. Er wurde von der Explosion erfasst. Seine Ohren
dröhnten. Die Kolonne marschierte wieder vorwärts, und er hörte Stöhnen in der Dunkelheit. Das
Getrampel der Füße und das Geräusch der Ausrüstungsgegenstände ließ keinen anderen Laut aufkommen.
Er fühlte, wie seine Schultern wund wurden unter dem Zug des Gepäcks. Dann und wann zeigte ihm der [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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