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Opfers einen Strom von Blut aus der Wunde heraus. Die Inter-
valle des Blutdrucks waren deutlich als Muster an der Wand
ablesbar: das Aufklatschen auf die Oberfläche und ein nach
unten gezogener Schweif.
»Was ist mit Schleuderspuren?«, fragte Horatio und meinte
damit, dass durch eine kraftvolle Bewegung beim Durch-
schneiden der Arterie herausspritzendes Blut auch andere
Oberflächen beschmutzen konnte.
»Keine gefunden, aber das ist nicht besonders überra-
schend.«
»Nein«, erwiderte Horatio. »Der Täter hat nicht zugesto-
chen, sondern einen Schnitt gemacht. Einen Schnitt durch die
Kehle, bei dem die Arterie zwar geöffnet wurde, aber sich nicht
genug Blut auf der Klinge sammelte, um durch eine Bewegung
weggeschleudert zu werden.«
»Das bedeutet wiederum, dass die Klinge sehr dünn und
sehr scharf gewesen sein muss und der Schnitt sehr schnell
ausgeführt wurde.«
»Ja«, stimmte Horatio zu, während er die Fotos studierte.
»Was wenig Sinn ergibt. Das sieht eher nach einem versuchten
Mord aus, als nach einer Entführung. Bei Menschenraub ist die
Geisel das Wichtigste. Der Täter müsste daran interessiert sein,
sie nicht zu verletzen. Schwere Blutungen sind kaum als opti-
mal zu bezeichnen.«
»Vielleicht ist etwas schiefgegangen. Falls die Entführer
Amateure waren, haben sie vielleicht gedacht, es würde rei-
chen, Pathan eine Klinge zu zeigen, und schon würde er mit-
spielen.«
»Möglich, aber unwahrscheinlich. Immerhin ist es in Miami
nicht gerade schwer, an eine Schusswaffe zu kommen, und die
liefert eine viel bessere Garantie für die Kooperation des Opfers.«
»Richtig«, räumte Delko ein. »Dann war eine Entführung
vielleicht überhaupt nicht geplant.«
»Vielleicht wollten die Täter sich einen zeitlichen Vorteil
verschaffen und den tatsächlichen Ablauf des Geschehens ver-
schleiern. Vielleicht hat Pathan auch selbst das Geld seines
Vaters erwähnt, um sich freizukaufen, und der Angreifer hat
daraufhin seine Pläne geändert.«
»Wie auch immer, wir wissen nicht, ob er tot ist oder noch
lebt.«
»Nein, das wissen wir nicht«, gab Horatio zu. »Das Einzige,
was wir sicher wissen, ist, dass das FBI alles, was wir tun, sehr
genau beobachten wird.«
10
»Also gut, da bin ich«, sagte Tripp zu Wolfe. »Ich habe deine
Nachricht erhalten, aber ich verstehe sie nicht. Was genau hast
du gefunden, und was war eingehüllt?«
»Nicht : eingehüllt9 «, sagte Wolfe. »Eingedellt. Komm, ich
zeige es dir.«
Er winkte Tripp zu, ihm in das Labor zu folgen, wo er ei-
ne Reihe verschiedener Einzelteile auf dem Tisch ausgebrei-
tet hatte. »Ich habe das Schloss aus der Tür unseres toten
Weihnachtsmanns herausgenommen und hierhergebracht.
Zuerst habe ich die äußere Oberfläche untersucht. Das offen-
sichtlichste Anzeichen dafür, dass ein Schloss aufgebrochen
wurde, sind kleine Kratzspuren rund um das Schlüsselloch,
die durch ein entsprechendes Hilfswerkzeug verursacht wur-
den. Das Problem ist, dass solche Spuren auch entstehen
können, wenn man einfach nur das Schloss verfehlt und mit
dem Schlüssel auf die Vorderseite trifft. Egal, ich habe
nichts gefunden, außer der kleinen Vertiefung, die dir aufge-
fallen ist.«
»Aha. Und was hast du gesehen, nachdem du das Schloss
auseinandergenommen hast?«
»Nichts. Doch ein geschickter Einbrecher kann auch ohne
Kratzer zu hinterlassen, die Stifte im Schlosskern eines Stan-
dardschlosses manipulieren. Zumindest Kratzer, die mit blo-
ßem Auge erkennbar wären. Unter dem Mikroskop sieht das
schon wieder anders aus.«
»Also hast du doch Kratzspuren gefunden?«
»Nein.«
Tripp musterte das Grinsen in Wolfes Gesicht und seufzte.
»Okay, ich gebe auf. Wurde das Schloss nun geknackt oder
nicht?«
»Nicht geknackt, geklopft.«
»Bitte?«
»Das nennt man auch Schlagschlüsseltechnik«, erklärte
Wolfe. »Die Methode ist mindestens fünf Jahrzehnte alt. Hier,
ich zeige es dir.«
Wolfe hatte drei Schlösser an drei Holzrahmen befestigt,
Miniaturtüren, die am Tisch festgeklemmt waren.
»Die sind von der gleichen Bauart wie das Schloss an
Kingsley Patricks Wohnungstür. Gewöhnliche Schlösser beste-
hen aus zwei Zylindern und einer Reihe von zweiteiligen Stif-
ten, dem Kern- und Gehäusestift. Der eigentliche Schlüsselka-
nal befindet sich im inneren Zylinder, dem Schlosskern. Wenn
der Schlüssel hineingleitet, werden die Stifte entsprechend dem
Schlüsselprofil in Löcher gedrückt, die über den Schlosskern
hinaus in das Gehäuse reichen. Kleine Federn halten die Me-
tallstifte unter Spannung, sodass diese, sobald der Schlüssel
tiefer in den Schlosskanal eindringt, in die entsprechenden Ein-
schnitte zurückgleiten und einrasten. Wenn der Schlüssel mit
dem Anschlag auf dem Schließkanal aufliegt, sollten Kernstift
und Gehäusestift auf der Scherlinie zwischen Kern und Gehäu-
se exakt aufeinanderliegen. Erst dann kann das Schloss bewegt
werden und die Tür sich öffnen.«
Tripp wurde ungeduldig, obwohl er es inzwischen gewohnt [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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Opfers einen Strom von Blut aus der Wunde heraus. Die Inter-
valle des Blutdrucks waren deutlich als Muster an der Wand
ablesbar: das Aufklatschen auf die Oberfläche und ein nach
unten gezogener Schweif.
»Was ist mit Schleuderspuren?«, fragte Horatio und meinte
damit, dass durch eine kraftvolle Bewegung beim Durch-
schneiden der Arterie herausspritzendes Blut auch andere
Oberflächen beschmutzen konnte.
»Keine gefunden, aber das ist nicht besonders überra-
schend.«
»Nein«, erwiderte Horatio. »Der Täter hat nicht zugesto-
chen, sondern einen Schnitt gemacht. Einen Schnitt durch die
Kehle, bei dem die Arterie zwar geöffnet wurde, aber sich nicht
genug Blut auf der Klinge sammelte, um durch eine Bewegung
weggeschleudert zu werden.«
»Das bedeutet wiederum, dass die Klinge sehr dünn und
sehr scharf gewesen sein muss und der Schnitt sehr schnell
ausgeführt wurde.«
»Ja«, stimmte Horatio zu, während er die Fotos studierte.
»Was wenig Sinn ergibt. Das sieht eher nach einem versuchten
Mord aus, als nach einer Entführung. Bei Menschenraub ist die
Geisel das Wichtigste. Der Täter müsste daran interessiert sein,
sie nicht zu verletzen. Schwere Blutungen sind kaum als opti-
mal zu bezeichnen.«
»Vielleicht ist etwas schiefgegangen. Falls die Entführer
Amateure waren, haben sie vielleicht gedacht, es würde rei-
chen, Pathan eine Klinge zu zeigen, und schon würde er mit-
spielen.«
»Möglich, aber unwahrscheinlich. Immerhin ist es in Miami
nicht gerade schwer, an eine Schusswaffe zu kommen, und die
liefert eine viel bessere Garantie für die Kooperation des Opfers.«
»Richtig«, räumte Delko ein. »Dann war eine Entführung
vielleicht überhaupt nicht geplant.«
»Vielleicht wollten die Täter sich einen zeitlichen Vorteil
verschaffen und den tatsächlichen Ablauf des Geschehens ver-
schleiern. Vielleicht hat Pathan auch selbst das Geld seines
Vaters erwähnt, um sich freizukaufen, und der Angreifer hat
daraufhin seine Pläne geändert.«
»Wie auch immer, wir wissen nicht, ob er tot ist oder noch
lebt.«
»Nein, das wissen wir nicht«, gab Horatio zu. »Das Einzige,
was wir sicher wissen, ist, dass das FBI alles, was wir tun, sehr
genau beobachten wird.«
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»Also gut, da bin ich«, sagte Tripp zu Wolfe. »Ich habe deine
Nachricht erhalten, aber ich verstehe sie nicht. Was genau hast
du gefunden, und was war eingehüllt?«
»Nicht : eingehüllt9 «, sagte Wolfe. »Eingedellt. Komm, ich
zeige es dir.«
Er winkte Tripp zu, ihm in das Labor zu folgen, wo er ei-
ne Reihe verschiedener Einzelteile auf dem Tisch ausgebrei-
tet hatte. »Ich habe das Schloss aus der Tür unseres toten
Weihnachtsmanns herausgenommen und hierhergebracht.
Zuerst habe ich die äußere Oberfläche untersucht. Das offen-
sichtlichste Anzeichen dafür, dass ein Schloss aufgebrochen
wurde, sind kleine Kratzspuren rund um das Schlüsselloch,
die durch ein entsprechendes Hilfswerkzeug verursacht wur-
den. Das Problem ist, dass solche Spuren auch entstehen
können, wenn man einfach nur das Schloss verfehlt und mit
dem Schlüssel auf die Vorderseite trifft. Egal, ich habe
nichts gefunden, außer der kleinen Vertiefung, die dir aufge-
fallen ist.«
»Aha. Und was hast du gesehen, nachdem du das Schloss
auseinandergenommen hast?«
»Nichts. Doch ein geschickter Einbrecher kann auch ohne
Kratzer zu hinterlassen, die Stifte im Schlosskern eines Stan-
dardschlosses manipulieren. Zumindest Kratzer, die mit blo-
ßem Auge erkennbar wären. Unter dem Mikroskop sieht das
schon wieder anders aus.«
»Also hast du doch Kratzspuren gefunden?«
»Nein.«
Tripp musterte das Grinsen in Wolfes Gesicht und seufzte.
»Okay, ich gebe auf. Wurde das Schloss nun geknackt oder
nicht?«
»Nicht geknackt, geklopft.«
»Bitte?«
»Das nennt man auch Schlagschlüsseltechnik«, erklärte
Wolfe. »Die Methode ist mindestens fünf Jahrzehnte alt. Hier,
ich zeige es dir.«
Wolfe hatte drei Schlösser an drei Holzrahmen befestigt,
Miniaturtüren, die am Tisch festgeklemmt waren.
»Die sind von der gleichen Bauart wie das Schloss an
Kingsley Patricks Wohnungstür. Gewöhnliche Schlösser beste-
hen aus zwei Zylindern und einer Reihe von zweiteiligen Stif-
ten, dem Kern- und Gehäusestift. Der eigentliche Schlüsselka-
nal befindet sich im inneren Zylinder, dem Schlosskern. Wenn
der Schlüssel hineingleitet, werden die Stifte entsprechend dem
Schlüsselprofil in Löcher gedrückt, die über den Schlosskern
hinaus in das Gehäuse reichen. Kleine Federn halten die Me-
tallstifte unter Spannung, sodass diese, sobald der Schlüssel
tiefer in den Schlosskanal eindringt, in die entsprechenden Ein-
schnitte zurückgleiten und einrasten. Wenn der Schlüssel mit
dem Anschlag auf dem Schließkanal aufliegt, sollten Kernstift
und Gehäusestift auf der Scherlinie zwischen Kern und Gehäu-
se exakt aufeinanderliegen. Erst dann kann das Schloss bewegt
werden und die Tür sich öffnen.«
Tripp wurde ungeduldig, obwohl er es inzwischen gewohnt [ Pobierz całość w formacie PDF ]