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kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand.
Der starrte Kerstin drei Sekunden lang an, dann brüllte er: Sind denn in dieser Produktion nur
Idioten versammelt? Mitten auf dem Set drehte Leon sich um die eigene Achse und ballte die
Faust gegen die Dunkelheit hinter den ausgeleuchteten Kulissen. Vivi wusste nicht mehr, was sie
tun sollte. Sie konnten davon ausgehen, dass der Dieb hier in der Halle war, zum Team gehörte.
Dass er oder sie ihnen jetzt zuhörte und die ganze Aufregung ihm einen Riesenkick verschaffte.
Denn wer braucht schon eine Riesen-Horrorfilm-Spritze? Wer?
Aber Leon durfte nicht ausfallen. Allein schaffte sie es nicht, den Laden zusammenzuhalten. Er
trampelte nach wie vor ziellos auf dem Set herum. Vivi ging zu ihm und berührte ihren
Requisiteur am Oberarm. Leon , sagte sie leise.
Er stierte sie an, dann nahm er sie in die Arme und drückte sie so fest an sich, dass ihr die Luft
wegblieb. Er flüsterte: Vivi, was sollen wir nur tun?
Am Set waren alle in heller Aufregung, aber das war Paul egal. Er musste mit Mira sprechen.
Rasch lief er zur Tür und stürzte in den Gang, wo Svenja und Mira gerade verschwunden waren.
Sie waren sicher in Svenjas Garderobe. Alle im Team hatten mitgekriegt, was für ein Aufstand die
Frisur ihrer Serienheldin gewesen war. Deshalb waren ja auch alle so begeistert, als Svenja mit
einem strahlenden Lächeln wie eine schwedische Lucia beim Lichterfest auf das Set getreten war.
Paul hatte nicht verhindern können, dass er in diesem Moment Mira ansah, doch sie hatte schnell
weggeschaut, bevor sich ihre Blicke treffen konnten. Kerstin hatte ihm gesagt, er müsste mit Mira
reden. Dabei wusste Kerstin ganz genau, wie schwer es Paul fiel, darüber zu reden, wie glücklich
es ihn machte, wenn er nur an Miras kleine Grübchen dachte. Oder an ihre sexy Knie. Oder daran,
wie sich ihr Körper an ihn gedrängt hatte, als sie sich auf den Filzmatten geliebt hatten. In der
Nacht in ihrem Laden.
Über Oldtimer, das perfekte Kantenlicht oder alte Filme könnte er Mira ganze Nächte lang
Vorträge halten. Wenn sie schon die Zeit mit Reden verschwenden mussten, anstatt einen neuen
Weltrekord im Dauer-Sex aufzustellen. Bloß wahrscheinlich wollte ihn Mira sowieso nicht mehr.
Er hatte es vermasselt. Aber lieber wollte er nächtelang mit Mira reden, als sie gar nicht mehr
sehen. Kerstin hatte recht, sie mussten darüber reden.
Er wollte gerade um die Ecke zu der Garderobe biegen, da hörte er ihre Stimme. Ich sage dir,
das klappt. Ich hole das Ding jetzt schnell, und dann drehen wir die Szene noch einmal. Und zwar
strikt nach Drehbuch. Felix wird sein blaues Wunder erleben.
Eine Tür fiel ins Schloss, dann hörte Paul Miras leichte Schritte in seine Richtung kommen. Das
war seine Chance, ein paar Minuten mit ihr alleine zu sprechen. Doch Paul blieb stehen. Felix
wird sein blaues Wunder erleben. Was ging hier vor?
Er drehte sich auf dem Absatz um und hastete den Gang zurück zur Halle. Gegenüber vom
Requisitenraum verschwand er in der Männertoilette und wartete drinnen hinter der angelehnten
Tür. Mira kam nur wenige Sekunden nach ihm vorbei. Sie wollte anscheinend zurück in die Halle,
aber dann hielt sie direkt vor der Toilette an. Ob sie ihn gesehen hatte? Paul lugte durch den Spalt
in den Gang. Mira stand aufrecht im Gang und blickte sich nach allen Seiten um. Verstohlen
schlüpfte sie in den Requisitenraum. Dort waren Miras Hüte untergebracht, vielleicht hatte Svenja
sich ja doch anders entschieden und wollte statt der Lichterkette einen Hut tragen. Schade
eigentlich. Paul überlegte, ob er an der Tür zum Requisitenraum klopfen und dort mit Mira reden
sollte. Er schob die Tür weiter auf und wollte gerade in den Gang treten, als Mira auf der
gegenüberliegenden Seite wieder herauskam. Paul erstarrte, die Klotür schwenkte von selbst
wieder zu. Aber er hatte genau gesehen, was Mira in der Hand wegtrug: die verschwundene
Riesenspritze. Das Ding war ein Einzelstück, es gab keinen Zweifel. Paul verstand die Welt nicht
mehr. Mira war doch die Diebin!
Leon flüsterte: Vivi, was sollen wir nur tun?
Irgendwie die Szene retten. Vorsichtig strich sie Leon über den Rücken. Angenehm feste
Muskeln. Wir machen Pause , brüllte Vivi in die Runde. Wie aufs Stichwort gingen die
Scheinwerfer aus, und das Set lag in der schummrigen Notbeleuchtung.
Sie löste sich aus Leons Umarmung und hatte dabei das Gefühl, dass er sie ungern gehen ließ.
Darüber musste sie später noch einmal nachdenken. Vorerst nahm sie ihn am Arm und wollte ihn
vom Set führen. Doch Felix trat ihr in den Weg. Seine Augäpfel strahlten weiß aus den dunkel
geschminkten Schatten, die Terry ihm unter die Augen gelegt hatte.
Ich habe eine spontane Idee. Der Schauspieler lächelte geheimnisvoll wie eine männliche
Mona Lisa.
Ich höre. Vivi schob Leon vom Set. Er war im Moment nicht in der Lage, sich auf Felix gute
Ideen einzulassen.
Wir könnten einfach statt der Spritze ein Seidentuch verwenden. Svenjas schöner Hals schreit
geradezu nach einer Strangulation. Ich komme also wie geplant von hinten an sie heran, zücke
aber nicht die Spritze, sondern winde in der Luft ein Seidentuch. Und dann hepp. Felix gab ein
gurgelndes Geräusch von sich. Irgendwie schien ihm das Ganze auch noch Spaß zu machen.
Leons Miene hellte sich auf. Vivi überlegte. Irgendwie kam ihr das mit dem Würgen von hinten
bekannt vor. Aber egal. Felix Idee war durchführbar, und die Hauptsache war, dass sie
weiterdrehen konnten. Okay, probieren wir es aus. Ich hole Svenja. Leon?
Ihr Requisiteur drehte sich zu ihr. Ja? [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand.
Der starrte Kerstin drei Sekunden lang an, dann brüllte er: Sind denn in dieser Produktion nur
Idioten versammelt? Mitten auf dem Set drehte Leon sich um die eigene Achse und ballte die
Faust gegen die Dunkelheit hinter den ausgeleuchteten Kulissen. Vivi wusste nicht mehr, was sie
tun sollte. Sie konnten davon ausgehen, dass der Dieb hier in der Halle war, zum Team gehörte.
Dass er oder sie ihnen jetzt zuhörte und die ganze Aufregung ihm einen Riesenkick verschaffte.
Denn wer braucht schon eine Riesen-Horrorfilm-Spritze? Wer?
Aber Leon durfte nicht ausfallen. Allein schaffte sie es nicht, den Laden zusammenzuhalten. Er
trampelte nach wie vor ziellos auf dem Set herum. Vivi ging zu ihm und berührte ihren
Requisiteur am Oberarm. Leon , sagte sie leise.
Er stierte sie an, dann nahm er sie in die Arme und drückte sie so fest an sich, dass ihr die Luft
wegblieb. Er flüsterte: Vivi, was sollen wir nur tun?
Am Set waren alle in heller Aufregung, aber das war Paul egal. Er musste mit Mira sprechen.
Rasch lief er zur Tür und stürzte in den Gang, wo Svenja und Mira gerade verschwunden waren.
Sie waren sicher in Svenjas Garderobe. Alle im Team hatten mitgekriegt, was für ein Aufstand die
Frisur ihrer Serienheldin gewesen war. Deshalb waren ja auch alle so begeistert, als Svenja mit
einem strahlenden Lächeln wie eine schwedische Lucia beim Lichterfest auf das Set getreten war.
Paul hatte nicht verhindern können, dass er in diesem Moment Mira ansah, doch sie hatte schnell
weggeschaut, bevor sich ihre Blicke treffen konnten. Kerstin hatte ihm gesagt, er müsste mit Mira
reden. Dabei wusste Kerstin ganz genau, wie schwer es Paul fiel, darüber zu reden, wie glücklich
es ihn machte, wenn er nur an Miras kleine Grübchen dachte. Oder an ihre sexy Knie. Oder daran,
wie sich ihr Körper an ihn gedrängt hatte, als sie sich auf den Filzmatten geliebt hatten. In der
Nacht in ihrem Laden.
Über Oldtimer, das perfekte Kantenlicht oder alte Filme könnte er Mira ganze Nächte lang
Vorträge halten. Wenn sie schon die Zeit mit Reden verschwenden mussten, anstatt einen neuen
Weltrekord im Dauer-Sex aufzustellen. Bloß wahrscheinlich wollte ihn Mira sowieso nicht mehr.
Er hatte es vermasselt. Aber lieber wollte er nächtelang mit Mira reden, als sie gar nicht mehr
sehen. Kerstin hatte recht, sie mussten darüber reden.
Er wollte gerade um die Ecke zu der Garderobe biegen, da hörte er ihre Stimme. Ich sage dir,
das klappt. Ich hole das Ding jetzt schnell, und dann drehen wir die Szene noch einmal. Und zwar
strikt nach Drehbuch. Felix wird sein blaues Wunder erleben.
Eine Tür fiel ins Schloss, dann hörte Paul Miras leichte Schritte in seine Richtung kommen. Das
war seine Chance, ein paar Minuten mit ihr alleine zu sprechen. Doch Paul blieb stehen. Felix
wird sein blaues Wunder erleben. Was ging hier vor?
Er drehte sich auf dem Absatz um und hastete den Gang zurück zur Halle. Gegenüber vom
Requisitenraum verschwand er in der Männertoilette und wartete drinnen hinter der angelehnten
Tür. Mira kam nur wenige Sekunden nach ihm vorbei. Sie wollte anscheinend zurück in die Halle,
aber dann hielt sie direkt vor der Toilette an. Ob sie ihn gesehen hatte? Paul lugte durch den Spalt
in den Gang. Mira stand aufrecht im Gang und blickte sich nach allen Seiten um. Verstohlen
schlüpfte sie in den Requisitenraum. Dort waren Miras Hüte untergebracht, vielleicht hatte Svenja
sich ja doch anders entschieden und wollte statt der Lichterkette einen Hut tragen. Schade
eigentlich. Paul überlegte, ob er an der Tür zum Requisitenraum klopfen und dort mit Mira reden
sollte. Er schob die Tür weiter auf und wollte gerade in den Gang treten, als Mira auf der
gegenüberliegenden Seite wieder herauskam. Paul erstarrte, die Klotür schwenkte von selbst
wieder zu. Aber er hatte genau gesehen, was Mira in der Hand wegtrug: die verschwundene
Riesenspritze. Das Ding war ein Einzelstück, es gab keinen Zweifel. Paul verstand die Welt nicht
mehr. Mira war doch die Diebin!
Leon flüsterte: Vivi, was sollen wir nur tun?
Irgendwie die Szene retten. Vorsichtig strich sie Leon über den Rücken. Angenehm feste
Muskeln. Wir machen Pause , brüllte Vivi in die Runde. Wie aufs Stichwort gingen die
Scheinwerfer aus, und das Set lag in der schummrigen Notbeleuchtung.
Sie löste sich aus Leons Umarmung und hatte dabei das Gefühl, dass er sie ungern gehen ließ.
Darüber musste sie später noch einmal nachdenken. Vorerst nahm sie ihn am Arm und wollte ihn
vom Set führen. Doch Felix trat ihr in den Weg. Seine Augäpfel strahlten weiß aus den dunkel
geschminkten Schatten, die Terry ihm unter die Augen gelegt hatte.
Ich habe eine spontane Idee. Der Schauspieler lächelte geheimnisvoll wie eine männliche
Mona Lisa.
Ich höre. Vivi schob Leon vom Set. Er war im Moment nicht in der Lage, sich auf Felix gute
Ideen einzulassen.
Wir könnten einfach statt der Spritze ein Seidentuch verwenden. Svenjas schöner Hals schreit
geradezu nach einer Strangulation. Ich komme also wie geplant von hinten an sie heran, zücke
aber nicht die Spritze, sondern winde in der Luft ein Seidentuch. Und dann hepp. Felix gab ein
gurgelndes Geräusch von sich. Irgendwie schien ihm das Ganze auch noch Spaß zu machen.
Leons Miene hellte sich auf. Vivi überlegte. Irgendwie kam ihr das mit dem Würgen von hinten
bekannt vor. Aber egal. Felix Idee war durchführbar, und die Hauptsache war, dass sie
weiterdrehen konnten. Okay, probieren wir es aus. Ich hole Svenja. Leon?
Ihr Requisiteur drehte sich zu ihr. Ja? [ Pobierz całość w formacie PDF ]